Teil 2 Datensammeln, Rendern & Ausliefern

Bis die Animation auf dem Zielgerät angezeigt wird, sind viele Einzelschritte nötig, die aber erfolgreich automatisiert werden konnten. Dies beginnt beim verteilten Rechnen und endet bei der geräteoptimierten Auslieferung der Bewegtbildinhalte.

 

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Datenzugriff für Automatische Systeme

Ein interessanter Punkt für die automatisierte Erstellung von Animationen ist der Zugriff auf Daten durch das automatisierte Produktionssystem. Neben dem händischen Zusammensuchen von Texten, Bildern und Videos werden immer mehr Daten über webbasierte Schnittstellen, die APIs, eingelesen. Es ist heute ohne Probleme möglich, riesige Datenbanken z.B. von Bilder-Suchseiten wie Bing oder Produkt-Suchseiten wie Google Shopping vollautomatisch mit einer einfachen URL-Anfrage auszulesen.

Auf dem Portal www.programmableweb.com werden bereits 4025 solcher APIs gelistet, die Zugriff auf jede Art von Daten ermöglichen. Damit werden neuartige Anwendungen im Kreativbereich ermöglicht, wovon einige hier vorgestellt werden.

 

Distributed Rendering

Die Automatisierung beschleunigt auch den Prozess des Animationen-Renderns. 3D-Modellierungsprogramme wie Blender unterstützen von Haus aus das verteilte Rechnen. Nach der Registrierung über die IP-Adresse wird der Renderauftrag vollautomatisch an verfügbare Rechner vergeben.

Sind nicht genug eigene Rechner verfügbar, können weitere Rechner nach Bedarf angemietet werden. Mit Hilfe von Platform-As-A-Service und Software-As-A-Service Clouddiensten ist dies flexibel und kosteneffizient möglich. Falls die Rendersoftware das GPU-Rendern unterstützt, können neben CPUs auch GPUs angemietet werden, zu einem zwischen 10 und 100 mal höheren Preis. Die Cloud EC2 von Amazon (CPU-Rendering) kostet in der günstigsten Variante 10 Eurocent pro Stunde für einen virtuellen Kern, es können aber auch virtuelle Mehr-Kernrechner (5×2 virtual cores für 16 Eurocent pro Stunde) gemietet werden. Ein virtueller Core ist äquivalent zu einer 1-Ghz CPU. Das Anmieten einer GPU kostet 2 $ pro Stunde. Zum Testen stehen für Neukunden 750-Freistunden pro Monat für ein Jahr lang zur Verfügung (diese Instanz eignet sich aber nur bedingt zum produktivem Rendereinsatz).

 

Verteilung und Auslieferung von Animationen

Soll die gerenderte Animation über das Internet vertrieben werden, kann diese zum Videoportal seiner Wahl hochgeladen werden. Möchte man neben Youtube oder Vimeo auch weitere Portale mit einer Kopie der Animation versorgen, sind Dienste wie HeySpread interessant, welche die Animation automatisiert auf die verschiedenen Portale verteilen.

 

 

Ein Videoportal wie Vimeo leistet aber viel mehr als nur das Video an einem zentralen Platz bereitzustellen oder Statistiken der Abrufe bereitzuhalten. Nie zuvor in der Geschichte des Internet müssen Video und Animationen auf so vielen verschiedenen Endgeräten abrufbar sein. Durch diese Pluralität ist das Ausliefern eines Videos eine komplizierte Angelegenheit, da jedes Gerät eine andere Auflösung oder anderen Codec benötigt (siehe HTML5-Video Diskussion). All diese unterschiedlichen Formate müssen durch ein solches Videoportal bedient und damit bereitgehalten werden.

 

 

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