Grundsätzlich bezeichnet Cloud Computing den Einsatz von Computer Ressourcen im Internet bzw. in einem Netzwerk. Technischer formuliert umschreibt das Cloud Computing den Ansatz, IT-Infrastrukturen (z. B. Rechenkapazität, Datenspeicher, Netzkapazitäten oder auch fertige Software) über ein Netz zur Verfügung zu stellen, ohne dass diese auf dem lokalen Rechner installiert sein müssen.(Wiki)
Cloud-Service-Level
Eine Definition für Cloud Computing ist:
„A form of demand oriented and flexible usage of IT-Services in real time, Delivered online, billed by used time & number of resources.“ Bitkom, 2009.
Diese IT-Services werden unterteilt in drei verschiedene Service-Level:
-
Software as a Service (SaaS)
-
Plattform as a Service (PaaS)
-
Infrastructure as a Service (IaaS)
Bei SaaS werden lediglich Dienste aus einer vorgegebenen Quelle konsumiert und rekombiniert. Diese Dienste können Informationsdienste sein, welche digital-virtuelle Informationen (u.a. Text, Bilder, Video etc) bereitstellen oder es können Manipulationen realer Objekte und Güter durch den Dienst möglich sein. Die Art und Form des Dienstes kann beim Öffnen der Quelle eingestellt werden.
PaaS sind existierende Ausführungsumgebungen ohne Zugriff auf den darunterliegenden Rechner, denen die zu betreibenden Programme übergeben werden, um wiederum Dienste zu schaffen. PaaS haben den Vorteil, dass die benötigte Hardware automatisch vom Cloud-Betreiber an das gerade zu bewältigende Volumen angepasst werden kann (Skalierung).
IaaS sind komplette virtualisierte Rechner, die über die Cloud konfiguriert, mit einer Ausführungsumgebung versehen und deren Rechenleistung zur Dienstbereitstellung verwendet werden. Damit lassen sich Informationsquellen aufbauen und anschließend für den Konsum bereitstellen.
Drawing 2: Die Cloud-Pyramide, entnommen aus Lukas Meyer, Live-Rendering für webbasierte Produktkonfiguratoren mit Cycles, Bachelor-Thesis, Hochschule Mannheim, 2015.
Die meisten Startups werden ausschließlich SaaS Ressourcen konsumieren. Je wichtiger PaaS oder gar IaaS Level für das Geschäftsmodell des Startups sind, desto schwerer wird das Geschäftsmodell kopierbar, aber desto komplexer ist auch die zu betreibende Infrastruktur.
Nutzen der Cloud
Ressourcen in der Cloud sind flexibel an- und abmietbar, beliebig hoch- und runter skalierbar, jederzeit zugreifbar, vielfältig vorhanden, zentral steuerbar und häufig mit Frei-Kontingenten versehen.
Eigenschaft der Cloud |
Vorteil |
---|---|
Flexibel an- und abmietbar |
Benötigte Ressourcen zur Herstellung eines Produktes oder einer Dienstleistung werden in Abhängigkeit vom aktuellen Kundenauftrag an- und abgemietet. Gibt es keine Kundenaufträge, fallen auch keine Kosten für Produktionsmittel an. |
Beliebig hoch- und runter skalierbar |
Sind viele Kundenaufträge vorhanden, kann die Produktionskapazität jederzeit gesteigert werden. Hierdurch wird der Digg1-Effekt verhindert. |
Jederzeit zugreifbar |
Es gibt keine administrativen Hürden, um Ressourcen zu allokieren. Wer schon einmal versucht hat, einen Bleistift in einem Konzern zu bestellen, weiß, was ich meine (Stichwort: Erlaubniskaskade). |
vielfältig |
In der Cloud lassen sich viele unterschiedliche Informationsquellen finden. Das API2-Directory von ProgrammableWeb.com listet über 10.000 Cloud-Dienste auf, aus denen Mashups3 aufgebaut werden können. |
Zentral steuerbar |
Die Ressourcen können mit APIs kontrolliert werden. |
Freikontingente |
Der iterative Weg, mit dem Startups ihre Geschäftsmodelle reifen lassen, wird durch Freikontigente besonders ressourcenschonend begangen. |
1Die amerikanische Seite digg.com ist ein Aggregator, bei dem aktuelle und interessante Links in einem Rankingsystem geordnet nach „Hipness“ angezeigt werden. Digg-Nutzer können Links supporten und damit deren Ranking verbessern. Die Links der obersten Rankings bilden den aktuellen „Trend“ und werden von vielen Menschen angeklickt, so dass ein Mehrfaches das normalen Traffics auf den hostenden Servern bzw. Systemen einprasselt, so dass diese wie bei einer DDOS-Attacke zusammenbrechen können.
2API= Application Programming Interface; ein „Vertrag“ mit dem sich Anbieter und Verbraucher einer Leistung einigen über welchem Weg der Service konsumiert wird (ähnlich der Vereinbarung, dass aus Steckdosen Strom mit 50 Hz und 240 Volt kommen soll)
3Mashup: eine Anwendung (Webseite, mobile App, Desktop-App etc) welche mehrere Cloud-Dienste kombiniert und damit neuen Nutzen schafft, der ohne die Kombination nicht vorhanden war
Whitepaper Cloud basierte Geschäftsmodelle für Startups – alle Teile
- Übersicht
- Teil 1 – Bedarf von Startups
- Teil 2 – Einsatz von Cloud-Computing
- Teil 3 – Zugriff auf Iaas und Saas Ressourcen
- Teil 4 – Integration am Beispiel einer Shopanwendung
- Teil 5 – Risiken