Teil 7 Kontraste

Farben haben viele Wirkungen, sie geben dem Raum einen Charakter, beeinflussen das Wohlbefinden eines Menschen positiv oder negativ und rufen optische Täuschungen hervor. Da sie so wichtige unterschiedliche Eigenschaften in einem Raum haben, ist es angebracht die Wirkung der Farben untereinander zu schildern.

 

Hell-Dunkel-Kontrast

Bei der Farbwirkung spielt die Umgebung eine entscheidende Rolle. Helle Objekte wirken vor einem dunklen Wand viel heller als sie in der Realität sind und vor einer hellen Wand wirken sie dunkler. Bei dunklen Objekten ist die Wirkung entsprechend, vor einer hellen Wand wirken sie noch dunkler. Kauft beispielsweise ein Käufer ein hellgraues Möbelstück, das im Möbelhaus vor einer dunklen Wand stand, glaubt er, wenn er sein Möbel vor seine weiße Wand stellt, dass er ein dunkleres Möbelstück bekommen hat [vgl. Uni Weimar, Farbwirkung, 2002].

 

innenarchitektur_farbkombinationen

 

Kontraste

Wie in der Abbildung 26 dargestellt, zählen zu den warmen Farben Gelb, Orange, Rot und Rotorange. Als kalte Farben gelten Blau, Blaugrün, Grün, Violett und Blauviolett. Der Kalt-Warm-Kontrast wird erzeugt, indem eine Farbe mit einer wärmeren oder einer kältere Farbe kombiniert wird. Werden starke Farbkontraste erzielt, können Komplementärfarben eingesetzt werden. Diese Farben haben im Farbton die größte Verschiedenheit. Sie steigern sich gegenseitig und es entsteht eine unruhige Wirkung. Es ist von Vorteil, solche Farben sparsam und in Verbindung mit Weiß anzuwenden.

 

Kreisdrittel

Zwei bis drei Farben aus dem Farbenkreis, die zwischen zwei Primärfarben stehen, wirken sehr harmonisierend. Die ausgewählten Farben sollen sich von der Nuance her merklich unterscheiden [vgl. 1-2-do.com]. Der Bewohner entscheidet sich für eine Farbe, die zu seinem Geschmack passt. Dieser Grundton spielt in der Einrichtung die Hauptrolle und entweder eine Wand, der Boden oder auch Möbel können die Hauptträger dieser Farbe sein. Anhand dieser Grundfarbe, für den sich der Bewohner entschlossen hat, sollten höchstens zwei Begleitfarben festgelegt werden. „Je weniger Begleitfarben verwendet werden, umso angenehmer wirkt der Raum“ [Uni Weimar, Farbwirkung, 2002]. Mit diesen Schritten wird ein Raum farblich eingerichtet.
Ein weiterer Punkt ist die Textur. Die Textur beeinflusst die warme oder die kühle Wirkung einer Raumgestaltung. Zu den warmen Texturen zählen z.B. Wolle, Kaschmir oder Naturholz und als kühle Texturen gelten beispielsweise Leinen, Glanzlack und Marmor. Wenn im Raum eine einzige Farbe die Raumgestaltung dominiert, sollte durch vielfältige Texturen für Abwechslung gesorgt werden, sonst wirkt der Raum langweilig und eintönig [vgl. Hoppen, 2006,S. 74f.].

 

 

Whitepaper Innenarchitektur – alle Teile

 

Cookie Consent mit Real Cookie Banner